Winds, Strings & Voices 2012

 

In einem nahezu ausverkauften Kolpinghaus konnten am 28.11.2012 etwa 100 junge Musiker/-innen und Sänger/-innen ihren Gästen ein abwechslungsreiches Programm präsentieren. Bereits zum achten Mal fand das Projektkonzert unter dem Titel „Winds Strings & Voices“ statt, organisiert durch den Förderverein Jugendmusiknetzwerk im Hessischen Kegelspiel.
Zur Eröffnung spielte das symphonische Projektorchester „Colours of Wind“ unter der Leitung von Martin Genßler „Sedona“, einen Titel des amerikanischen Komponisten Steven Reinecke, im dem er seine Eindrücke von der Landschaft und Naturschauspielen der leuchtenden roten Felsen der gleichnamigen Stadt im US-Bundesstaat Arizona verarbeitet hat.
Das anspruchsvollste Stück des Abends war sicherlich die Filmmusik zum Melodram des italienischen Regisseurs Federico Fellini, „La Strada“. Erzählt wird eine Geschichte aus der Welt der Schausteller und Zirkusleute, untermalt mit lebendigen, eindrucksvollen, zeitweise aber auch verstörenden Melodien des Komponisten Nino Rota.
Beschwingt gingen dann die jungen Sängerinnen und Sänger des Jugendchors St. Benedikt auf die Bühne (Leitung: Christopher Löbens). Sie präsentierten drei traditionelle Spirituals mit starken Solostimmen von Maria Löbens sowie Antonia und Maria Helfrich.
Im Rahmen der Winds Strings & Voices Konzerte ist es zu einer kleinen Tradition geworden, dass in jedem Jahr ein anderes Register in den Mittelpunkt gestellt wird. In diesem Jahr wurden nun die Schlagzeuger vorgestellt. Sie brachten afrikanische und lateinamerikanische Rhythmen mit, die sie mit dem Schlagzeuglehrer Claus Schenk im Rahmen eines Workshops einstudiert hatten und die sie mit viel Spaß und Elan performten. Zudem zeigten sie die Bandbreite der Instrumente, die zum Schlagzeug gehören, wie Marimbaphon, Vibraphon, Bongos, Cajons, Giros oder Maracas.
Besonderen Applaus bekam das „T-Projekt“ mit der Flying Sticks Show. Tobias Baumann, Marius Kollmann, Danny Enwerem und Benedikt Schiffhauer begeisterten mit schnellen synchronen Beats und akrobatischen Kunststücken mit den Schlagzeugstöcken, die sie zu einer coolen Show kombinierten.
Auch Streicher waren gemäß dem Motto auch in diesem Jahr wieder im Konzertprogramm vertreten. Das beliebte Salonorchester Hofberg, das vor 2 Jahren seine Premiere bei Winds Strings & Voices feierte und inzwischen auch bei Empfängen oder Familien- und Firmenfeiern für eine festliche Umrahmung sorgt, brachte Walzermelodien aus bekannten Operetten mit. Bei „Tanzen möcht‘ ich“ aus der Operette „Die Csárdás-Fürstin“ begeisterte Johanna Halsch an der Violine und mit ihrem glockenklaren Soprangesang.
Der Projektchor Klangfusion, der überwiegend aus ehemaligen Mitgliedern des Schulchors der Wigbertschule besteht, präsentierte den Hit von Marc Cohn „Walking in Memphis“ und den Jazzstandard „Take Five“ des Dave Brubeck Quartetts. Beim Cover des eher unbekannten Queen-Titels „Bring back that Leroy Brown“ in einem Arrangement des Chorleiters Stefan Ragotzky untermalten sie ihren Vortrag mit einer kleinen Bühnenshow und nahmen die Zuhörer mit in einen Wild-West-Saloon.
Bekannte Melodien aus zwei Disney-Klassikern präsentierte das symphonische Projektorchester Colours of Wind bei seinem zweiten Auftritt an diesem Abend. „Chim Chim Cheree“ ist das Lied der Schornsteinfeger aus „Mary Poppins“, vorgetragen in einem swingenden Arrangement des Japaners Kiminori Atsuto. Bei „Colours of the Wind – das Farbenspiel des Windes“ aus dem Trickfilm „Pocahontas“ übernahm Sophia Junginger die Solostimme und bezauberte das Publikum durch ihren gefühlvollen und ausdrucksstarken Gesang.
Ganz lässig schlüpfte Marius Münkel beim zweiten Solotitel in die großen Fußstapfen von Ray Charles und performte „Hallelujah I love her so“ absolut überzeugend.
Zum großen Finale gab es ein Novum: zum ersten Mal standen das symphonische Projektorchester, Klangfusion und der Jugendchor St. Benedikt gemeinsam auf der Bühne. Etwa 90 Mitwirkende sangen und spielten ein Medley des bekannten amerikanischen Komponisten Irving Berlin „From Rags to Ritz“. Das Publikum bedankte sich mit anhaltendem Applaus für die tolle Leistung aller Mitwirkenden.

 

Text: Anke Wehner