10 Jahre Winds Strings & Voices

 

Unter der Überschrift „10 Jahre Winds Strings & Voices“ wurde am Sonntagabend, 19. Okt. ein abwechslungsreicher Konzertabend im Hünfelder Kolpinghaus präsentiert. Rund 90 Jugendliche und junge Erwachsene stellten ihr musikalisches Talent in Orchester, Ensembles oder Chor unter Beweis.
Vorstandsmitglied Anke Wehner konnte im Namen des Veranstalters, des Fördervereins „Jugendmusiknetzwerk im Hessischen Kegelspiel“, etwa 250 Gäste zum kleinen runden Geburtstag der Konzertreihe begrüßen. Sie erläuterte kurz die Intention des Konzertes und verwies auf die vielfältigen Möglichkeiten zur musikalischen Jugendförderung im Rahmen dieser projektorientierten Plattform.
Zur Eröffnung spielte das Projektorchester „Colours of Wind“ unter der Leitung von Martin Genßler „Propulsion“, eine markante Komposition von Robert Burkley. Danach folgte die dreiteilige „Original Suite“ von Gordon Jakob. In diesem Werk aus den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts standen Themen der traditionellen englischen Musik im Vordergrund.
Der Jugendchor St. Benedikt (Leitung: Christopher Löbens) brachte drei traditionelle Stücke aus der Welt der Gospels und Spirituals auf die Bühne. Die etwa 30 jungen Sängerinnen und Sänger standen dem „großen“ Chor in nichts nach und swingten sich unter anderem mit „If you’re happy“ in die Herzen der Zuhörerinnen und Zuhörer.
Anlässlich des 10jährigen Bestehens hatte es der Förderverein ermöglicht, den renommierten Dirigenten und Bandleader Wolfgang Diefenbach als Coach für ein Probewochenende zu gewinnen. Diefenbach ist u.a. der Initiator und Leiter des Landesjugendjazzorchester Hessen. Unter seiner fachkundigen Anleitung wurde am Vortag eine Big Band zusammengestellt, die in einem zweistündigen Workshop den Klassiker „Moten Swing“ von Bennie Moten einstudierte und prompt auch zum Konzertprogramm beisteuerte.
Der Bürgermeister der Stadt Hünfeld, Stefan Schwenk, bestätigte in seinem Grußwort, dass er gerne die Schirmherrschaft über das Projektkonzert übernommen habe und dankte allen Mitwirkenden, dem Orgateam und den musikalischen Leitern für ihr Engagement. Er sei sich sicher, dass man auch in den nächsten 10 Jahren noch viel Freude mit „Winds Strings & Voices“ haben werde.
KlangFusion, der zweite Chor des Abends, interpretierte unter der Leitung von Stefan Ragotzky (der einen Großteil des Repertoires für den Chor selbst arrangiert) den Queen-Klassiker „Don’t stop me now“. Außerdem gab es zwei brandaktuelle Titel zu hören: „Viva la vida“ von Coldplay intonierte der Chor wunderbar ruhig und „Happy“, den Gute-Laune-Hit von Pharell Williams ansteckend beschwingt. Die meisten der Sängerinnen und Sänger sind ehemalige Mitglieder des Schulchores der Wigbertschule und obwohl Studium, Beruf und Familie sie inzwischen über ganz Deutschland verstreut haben, treffen sie sich zu zwei bis drei Probewochenenden pro Jahr, um am Projektkonzert teilnehmen zu können.
Colours of Wind“, das 45köpfige Projektorchester, widmete sich im zweiten Teil seines Auftritts ganz dem Werk von Georg Gershwin. Viele bekannte Melodien des Orchester- und Broadway-Komponisten, der bereits mit 39 Jahren starb und dennoch ein beachtliches musikalisches Vermächtnis hinterließ, wurden im dem Medley „Gershwin!“ aufgegriffen, so zum Beispiel „I got Rhythm“ oder „Someone to watch over me“. Außerdem spielte das Orchester ein Arrangement von „An American in Paris“, das als eines der bekanntesten Stücke von Gershwin gilt. Bei „But not for me“, einem Titel für Orchester und Gesang, übernahm Pia Sauer den Solopart am Mikrophon und trat in die Fußstapfen von Ginger Rogers und Judy Garland.
Zum Finale des Konzertes kamen der Jugendchor St. Benedikt und KlangFusion zum Orchester auf die Bühne. Gemeinsam wurde der Konzertabend mit „I got Plenty O‘ Nuttin“ (ebenfalls von George Gershwin) beschlossen, was mit langanhaltendem Applaus bedacht wurde.
Text: Anke Wehner