Ziele der Projektkonzerte 

 

Über jährliche Projektkonzerte wollen wir die musizierende Jugend, ob Sänger, Bläser oder Streicher zusammenzuführen und in neuen Ensembleformationen und musikalischen Stilrichtungen zu fördern.

 

 

Das Konzertprojekt wurde mit dem Hessischen Demografie Preis 2016 ausgezeichnet und wurde für den Deutschen Engagementpreis 2017 nominiert (siehe Auszeichnungen)

 

Dabei sollen insbesondere die folgenden Ziele verfolgt werden:

  1. Förderkonzepte für Jugendliche im ländlichen Raum als Ergänzung zur Nachwuchsförderung von Schulen, Vereinen und Kirche entwickeln
  2. Musikalische Vielfalt und Experimentierfreudigkeit der Jugendlichen fördern
  3. Die kulturelle Bindung von Jugendlichen an die Region pflegen

Die Erläuterung der Ziele im Detail:

 

1.) Förderung von talentierten Jugendlichen im ländlichen Raum 

Wir bieten eine effiziente Möglichkeit zur Weiterentwicklung unserer musikalischen Jugend auf anspruchsvollem Niveau. Jugendlichen wird ein Anreiz geboten, sich einmal im Jahr in übergreifenden Projektensembles unter professioneller Leitung zu beteiligen, um sich weiterzuentwickeln, ohne dass damit eine regelmäßige Verpflichtung, wie im Vereinsleben im Allgemeinen üblich, eingegangen werden muss. Der projekthafte Ansatz ist als Ergänzung zur Nachwuchsförderung von Schulen, Vereinen und Kirche zu sehen und ermöglicht auch Jugendlichen im Studium, in Ausbildung oder in intensiven beruflichen Phasen die Teilnahme.

 

2) Kulturelle Vielfalt und Experimentierfreudigkeit in der Region fördern 


Ensemble-Projekte sollen auf ansprechendem musikalischen Niveau mit jeweils neuen Ideen und Formationen regelmäßig neue musikalische Impulse und Referenzpunkte für die Region setzen.
 

Das Konzertprogramm enthält stets Beiträge aus verschiedensten Stilrichtungen und Formationen (deshalb auch der öffnende Name des Konzertes "Winds, Strings & Voices"). Das Konzertprogramm entsteht im Wesentlichen durch die Beiträge der verschiedenen Projektgruppen.

Talentierte Jugendliche mit entsprechender musikalischer Reife erhalten die Möglichkeit,

Erfahrungen als Projekt- oder Übungsleiter zu sammeln.

Der nach mehrjähriger Projektarbeit gut vernetzte Fundus von leistungsfähigen Jugendlichen kann die in den Jugendprojekten gemachten Erfahrungen und Kooperationsformen selbstbewusst in die Arbeit unserer Vereine einbringen. Die Leistungen der örtlichen Vereine werden damit stabilisiert und weiterentwickelt.

Es hat sich bereits des öfteren  ergeben, dass sich aus den Projekten ganz neue Ensembles mit speziellen musikalischen Ausrichtungen entwickeln und dauerhaft etablieren oder dass sich die Jugendlichen gegenseitig bei Besetzungsproblemen in ihren Vereinsformationen aushelfen.

 

Langfristig ist Experimentierfreudigkeit eine wichtige Fähigkeit  zum Umgang mit dem demografischen Wandel. Kleiner werdende Ochestern oder Chöre können je Anlass in flexiblere Ensembleformationen umgewandelt werden. Aus eine gesund gewachsenen Netzwerk können Freundschaften entstehen. Gegenseitige Unterstützung und Aushilfe bei Besetzungsproblemen stabilisieren die traditionellen Vereine auch in Zunkunft.

 

3.) Das regionale Netzwerk erzeugt kulturelle Bindung an die Region


Über Probephasen und Konzerte sollen die einst in den Nachwuchsgruppen der Schulen und Vereine gewachsenen Gemeinschaften auch nach Verlassen der Schulen und nach dem Einstieg ins Studium oder ins Berufsleben über Projekte effizient weitergepflegt werden können. Dabei sollen bisherige Grenzen (geographische Verteilung der Jugendlichen, Vereins- und Schulstrukturen, musikalische Ausrichtung in traditionellen Formationen) überwunden werden.

 

Für die jährlichen Projektgruppen und Bühnenprogramme konnten immer wieder spannende Begegnungen zwischen verschiedensten, traditionell eher getrennt arbeitenden Musikern  erlebt werden. Die jugendlichen Projektteilnehmer kommen mittlerweile aus allen Gemeinden des Hessischen Kegelspiels.

 

Jugendliche erleben Höhepunkte ihrer musikalischen Entwicklung in ihrer Heimat und festigen ihr bisheriges soziales Netzwerk. 

 

Die aktiven Teilnehmer bei Projekten und Konzerten sind immer eine Mischung aus folgenden Zielgruppen:
1.    Talente aus traditionellen Ortsvereinen (Bläser, Sänger, Streicher)
2.    Talente aus Ensembles der Schulen
3.    Talente aus Gruppen der kirchenmusikalischen Ausbildung
4.    Ehemalige Leistungsträger aus den o.g. Gruppen, die wegen Ausbildung oder Beruf nicht mehr in der Region wohnen, d.h. auch nicht mehr regelmäßig am traditionellen Vereinsleben teilnehmen können.

 

Insbesondere zur vierten Zielgruppe haben wir unser Leitbild über die Jahre geschärft:

 

Global arbeiten und regional sozial oder kulturell vernetzt sein ist bei den heutigen Kommunikations und Verkehrsmöglichkeiten kein Widerspruch mehr. 

 

Ähnlich wie in der Natur die Zugvögel zur Erhaltung der Art durch wundersame Kräfte immer wieder zur Brutstätte zurückkehren, wollen wir dafür sorgen, dass musikalische Talente aus unserer Region trotz Ausbildung, Studium und Arbeitsplatzwechsel immer wieder gerne den Weg zurück zur Brutstätte ihrer musikalischen Fähigkeiten finden, neue Impulse von der Reise mitbringen und ihre Heimat durch ihre Mitwirkung kulturell bereichern. 

Unsere Bilanz: Seit mehr als 10 Jahren führen wir jährlich ca. 100 Talente über verschiedene Projekte zusammen, wovon ca. 25%  aktuell nicht in der Region leben (siehe Flugrouten)


Ursprünglich haben wir unser Angebot auf die Altersgruppe 16-30 Jahre fokussiert, um dieser Zielgruppe durch zeitl. klar definierte Projekte in einer Lebensphase, die durch Schulabschlüsse, Studium- und Arbeitsplatzwechsel stark beansprucht ist, Möglichkeiten zur Pflege und Reifung der musikalischen Fähigkeiten und zur Festigung des Netzwerkes in Region zu bieten. Aus dem entstandenen Netzwerk sind viele Musiker mittlerweile mehr als 10 Jahre regelmäßig aktiv in den Projekten dabei, selbst wenn sie zwischendurch nicht mehr in der Region gewohnt haben.

 

Kulturentwicklung lebt vom Austausch neuer Impulse aus verschieden angelegten Quellen. Über Projekt-Formationen und Projektkonzerte ermöglichen wir Planbarkeit von Zeit und Inhalt und ermöglichen verschiedenen Talenten sich immer mal wieder regional zu beteiligen, ohne sich  längerfristig zu binden bzw. regelmäßíg an einem Vereinsbetrieb teilzunehmen.

Durch Teilnahme von längst nicht mehr in der Region wohnenden Talenten, entstehen manchmal auch neue Impulse und Vebindungen.
Die Projekte als auch die Region als weltoffen und musikalisch attraktiv wahrgenommen.

 

Wenn unsere Musikkulturlandschaft überregionale Anerkennung findet, kann sich daraus ein wichtiger Standortvorteil im Umgang mit dem Demografischen Wandel entwickeln.

 

 

 

Finanzierungskonzept

 

Ein Konzert unter den Rahmenbedingungen aus Phase 1 bis Phase 4 war mit 2000,- € sehr günstig, da für die ehrenamtlich wirkenden musikalischen Leiter keine Gagen im üblichen Sinne gezahlt werden mussten. Die Finanzierung der aktuellen Phasen mit externen Dozenten und einer höheren Anzahl von Probeworkshops ist jedoch noch nicht stabilisiert, es mussten bisher jährlich aufs Neue mühsam bis zu 2000,- € Spendengelder geworben werden.

 

Beispielhaft können wir aus 2014 die folgende Einnahmen- und Ausgabenstruktur aufzeigen.

Einnahmen:

Mitgliedsbeiträge

800,00 €

Spenden

1.400,00 €

Konzerteinnahmen

1.200,00 €

Summe

3.400,00 €

 

 

Ausgaben:

Miete Stadthalle / Feuerwehr

400,00 €

Noten für Projektorchester und Ensembles

700,00 €

Getränke für mitwirkende Musiker/innen,
Essen After-Concert-Party, Probewochenenden

550,00 €

Präsente für musikalische Leiter / Blumen

100,00 €

Gestaltung von Plakaten / Homepage

200,00 €

Leihgebühr Instrumente

80,00 €

Bürokosten / Notenmappen / Kontogebühr

60,00 €

Aufwandsentschädigungen für Musikalische Leiter

600,00 €

Kosten für externe Dozenten

2000,00 €

Summe

~4.700,00 €